- Münzverein
- Münzverein,Münz|union, im europäischen Hochmittelalter entstandener Zusammenschluss mehrerer Münzherren zur Bekämpfung der Münzverschlechterung und um den Münzen ein größeres Umlaufgebiet zu verschaffen. Vereinbart wurde v. a. ein gemeinsamer Münzfuß, wobei ein einheitliches Münzbild den Charakter als Gemeinschaftsmünze betonte. Wichtige Münzvereine des Mittelalters waren z. B. der Wendische Münzverein (1379), der Rheinische Münzverein (1385), der Rappenmünzbund (1403), der Fränkische Münzverein (1396) und der Schwäbische Münzverein (1423). Nachdem das seit dem 16. Jahrhundert durch die Reichsmünzordnungen einheitlichere Münzwesen in der Kipper-und-Wipper-Zeit zusammengebrochen war, entstanden im 17. Jahrhundert wiederum Münzvereine, z. B. durch die Konvention von Zinna (1667) und den Leipziger Münzvertrag (1690, Leipziger Fuß). Im 18. Jahrhundert war die Münzkonvention zwischen Österreich und Bayern wichtig (Konventionsfuß); im 19. Jahrhundert hatten der Dresdner Münzvertrag (1838), der Münzverein süddeutscher Staaten (1837) und der Wiener Münzvertrag (1856) überregionale Bedeutung. Internationale Absprachen erfolgten durch die Lateinische Münzunion (1865) und die Skandinavische Münzunion (1873), die beide nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst wurden.
Universal-Lexikon. 2012.